Junge Kohlmeisen

•7. Juni 2009 • 4 Kommentare

Gestern war nach langer Zeit wieder mal ein Regentag. Überraschenderweise war an den Futtersäulen so viel los, wie schon lange nicht mehr. Dann habe ich mich extrem gewundert, wieso jetzt plötzlich Vögel das Futterhäuschen unter dem Balkon anfliegen, wo nie ein Vogel rein wollte. Das kam mir schon komisch  vor. Dann kam ein „Schwarm“ von 6 Kohlmeisen gleichzeitig, und ich wunderte mich weiter. Als sich dann mehrere Kohlmeisen ins regengeschützte Futterhäuschen setzten, wunderte ich mich, wie blass sie in der Farbe waren. Da sie aber offensichtlich total aufgeplustert und kugelrund waren, dachte ich, die Farbe wirke deshalb blasser. Erst als mir auffiel, wie schmal und dünn der schwarze Streifen am Bauch war, fiel bei mir endlich der Groschen!  Offensichtlich hat ein Kohlmeisenpaar ihre Jungen an den Futterplatz mitgebracht. Wie soll ich denn da drauf kommen, wenn die aufgeplusterten Federbälle größer aussehen als die ausgemergelten, von der Brut und Jungenaufzucht sichtlich gezeichneten Eltern!

Hier konnte man dann zwar einerseits sehen, dass die Jungen – die aber offensichtlich bereits selber fliegen können und aus dem Gröbsten raus sind (ich kenne mich zu wenig aus als dass ich sagen könnte, ob es noch zu früh für Körnerfutter wäre) – mit dem angebotenen Körnerfutter gefüttert werden, aber dass die Vögel offensichtlich wirklich sehr dankbar waren, an diesem Tag keine weiten Strecken durch den starken Regen zurücklegen zu müssen. So haben sie die Jungen einfach mitgebracht und mussten jeweils nur wenige Meter fliegen, um sie zu versorgen. In diesem Fall sieht man, wie man ihnen mit der Ganzjahresfütterung auch helfen kann. Dass ich sie vorher nicht mit der ganzen Familie gesehen habe und auch heute, wo das Wetter wieder besser ist, noch nicht, zeigt doch, dass sie das Angebot zwar dankbar nützen, wenn sie es brauchen, aber es sonst doch vorziehen, den Jungen das Fressen auf die natürliche Art beizubringen.

Es ist mir dann auch dieses Video gelungen, wo man sieht, wie die Vögel von einem Elternteil gefüttert werden. Die letzten paar Sekunden zeigen noch eine junge Kohlmeise in Großaufnahme, bei der man sieht, wie blass-gelb die Farbe und wie schmal der schwarze Streifen am Bauch ist.

Ansonsten tut sich in der letzten Zeit erstaunlich viel. Nachdem die Stare ja zeitweise schon 2 1000-ml-Energiekuchen pro Woche gefressen und dabei einen mords Saustall veranstaltet haben (musste beim Unkraut jäten erst mal eine ganze Schicht Fettmasse vom Boden kratzen, die teilweise schimmelte), habe ich mich entschlossen, mit dem Fettfutter jetzt erst mal aufzuhören.

Die Stare sind seither viel weniger geworden, manchmal kommt noch einer, um an der Futteräule zu fressen, aber es sind nicht mehr den ganzen Tag Stare da.

Dafür ist plötzlich sonst wieder viel mehr Betrieb! Nachdem eine zeitlang ja nur noch Kohlmeisen, Blaumeisen und Stare da waren, wird die Artenvielfalt jetzt wieder deutlich größer. Vielleicht waren ja viele Arten beim Brüten und haben ihre Jungen mit natürlicher Nahrung ernährt?

Der Buntspecht kommt immer noch mehrmals täglich, ich habe ihn Chuck getauft, weil sein unverkennbarer Ruf eben wie ein lautes „Chuck!“ klingt. Er klingt zwar ähnlich wie das Tschilpen der Spatzen, ist aber nicht nur lauter, sondern auch viel markanter. Außerdem tschilpt er nicht herum, sondern ruft immer nur kurz und bündig: „Chuck“. Also quasi: „Hier kommt der Chef!“ Man hört ihn echt lange bevor man ihn sieht und weiß sofort, wenn er da ist. Erst beobachtet er den Futterplatz lange vom Baum aus und hüpft darin herum, erst wenn er sich lange genug vergewissert hat, dass kein Feind in der Nähe ist, kommt er an die Futtersäule, frisst dann aber immer sehr lange.

buntspecht

Buntspecht

Für ihn bzw. Vögel seiner Größe sind diese Kombi-Arme für die Futtersäulen wirklich praktisch, weil er auf den kleinen Sitzringen wenig Platz hat. Der Buntspecht kann sich damit zwar relativ gut arrangieren, die Stare z.B. haben mehr Probleme, sich darauf zu halten.

Die Stiglitze waren lange nicht mehr da, und ich dachte schon, das sei es für heuer gewesen, seit einigen Tagen kommen aber mindestens 2 wieder regelmäßig mehrmals täglich.

Was mich am allermeisten gefreut hat, ist, dass ENDLICH auch die Spatzen die Futtersäulen kapiert haben, denn das ist wichtig für den kommenden Winter. Da bei uns im Winter ja meist Schnee liegt, ist eine Bodenfütterung fast nicht möglich – ganz abgesehen von den Katzen. Das hängende Futterbrett haben sie übrigens bisher nicht angenommen. Aber da sie die Säulen endlich kapiert haben und sich damit jetzt auch wohl zu fühlen scheinen, ist der Winter für sie auch gesichert. Spatzen hat man ja auch eine zeitlang kaum noch gesehen, obwohl sie Ende Winter sehr zahlreich und sehr präsent waren. Auch da könnte man denken, dass sie während der Brutzeit verschwunden sind. Ob es vielleicht schon die Jungvögel sind, die die Futtersäulen entdeckt haben und deshalb plötzlich so viel Betrieb ist???

Rar hingegen machen sich derzeit die Blaumeisen, ich habe ewig keine mehr gesehen, in den letzten Tagen ganz selten mal eine einzelne. Genauso ist es immer noch mit den Tannenmeisen. Ob die gerade brüten??? Die Tannemeisen sind ja schon ziemlich lange verschwunden, die Blaumeisen hingegen waren noch lange danach da.

Besonders schön finde ich derzeit auch, dass man nicht nur immer EINEN Vogel an einer Futtersäule sieht, sondern mitunter schon zwei oder drei Stück gleichzeitig, oft sogar von verschiedenen Arten. Gestern kam es mehrmals vor, dass ein Spatz, eine Kohlmeise und ein Stiglitz gleichzeitig an der selben Futtersäule gefressen haben. Es ist auch ein lustiges Bild, wenn der Buntspecht frisst und auf der anderen Seite der Säule ein im Vergleich dazu winziger Stiglitz sitzt.

Dass es eine gute Idee war, die Futtersäulen stehen zu lassen, zeigt mir, wie lange die Spatzen gebraucht haben, um sich daran zu gewöhnen. Jetzt kennen sie das System und den Platz, haben das Misstrauen verloren und werden im Winter von Anfang an dort fressen können.

Momentan stehen die Futtersäulen ja für die Vögel extrem günstig, nämlich nur in geringem Abstand zum hohen Baum (inzwischen vermute ich übrigens, dass es eine Scheinzypresse ist…) und zur Magnolie, allerdings in einem sehr steilen Hang. Bei Schnee kann ich diesen Standort nicht so belassen, da muss mir für den Winter noch was zugänglicheres einfallen, und ich hoffe, dass sich die Vögel dann relativ schnell umgewöhnen lassen.

Übrigens habe ich mich sehr gefreut, dass inzwischen auch einige Kommentare gekommen sind und möchte mich entschuldigen, dass ich aufgrund einer gerade turbulenten Zeit nicht gleich darauf geantwortet habe. Trotzdem haben sie mich deswegen nicht weniger gefreut!!!

Der Buntspecht ist zurück!

•8. Mai 2009 • Kommentar verfassen

Den ganzen Winter habe ich vergeblich gewartet, jetzt endlich scheint sich das Warten doch gelohnt zu haben, denn gestern habe ich endlich den Buntspecht wieder gesehen, der plötzlich an einer Futtersäule hing! Ich habe es sogar noch geschafft, ein paar Fotos zu machen. Ist das nicht ein wunderschöner und gleichzeitig imposanter Vogel?

Buntspecht

buntspecht

buntspecht

Ich wollte nach der Mittagspause gerade wieder zur Arbeit gehen, als ich den Buntspecht vom Flur aus an der Erdnusssäule hängen gesehen habe. Die Kamera war bereit auf dem Tisch vor dem Fenster, und ich dachte schon, ich hätte den Moment verpasst, als der Buntspecht aufflog. Aber er ließ sich dann zumindest noch im Baum nieder, was die unscharfen, schnellen Fotos erklärt, als ich auf gut Glück abgedrückt habe, damit ich ihn überhaupt noch erwische. Aber er ging danach doch nochmal an die Futtersäule.

Es hat sich also doch gelohnt, die Fütterung aufrecht zu erhalten, denn sonst hätten weder Stiglitze noch der Buntspecht den Futterplatz kennengelernt. Das lässt für den nächsten Winter auf eine große Artenvielfalt hoffen! Dass auch der Buntspecht das Futter schätzt und gestern nicht nur „zufällig“ da war, hat er heute morgen gezeigt, heute war er nämlich schon kurz nach 6 erneut an den Futtersäulen, und zwar wirklich minutenlang! Allerdings war es zum Fotografieren noch zu dunkel. Erst hat er sehr lange an der Erdnuss-Säule mit den ganzen Erdnüssen herumgepickt, daran kann er sich auch besser festhalten. Für große Vögel sind die Futtersysteme von Vivara nämlich wirklich etwas problematisch, weil der Sitzring zu klein ist bzw. ein großer Vogel zu nahe an der Öffnung der Futtersäule sitzt. Auch die Stare haben damit Probleme.  Danach hat er sich auf die Stange der Kombi-Arme gesetzt, so konnte er sich bequemer an der Säule mit den geschroteten Erdnüssen bedienen. Auch das scheint ihm geschmeckt zu haben. Gestern war er an der neuen Säule mit geschroteten Sonnenblumenkernen.

Ja, ich habe es schon wieder getan… Da mir die Stare derzeit buchstäblich die Haare vom Kopf fressen und nach einer kurzen Pause, in der etwas weniger gefressen wurde, für einen 1000-ml-Energiekuchen weniger als eine Woche gebraucht haben, stand ich vor der Überlegung, ob ich noch weiter Fettfutter füttern soll oder mich auf Körner beschränken. Aber da alle Vögel so begeistert vom Fettfutter sind und die Stare mit diesem System noch am besten umgehen können, konnte ich nicht anders und hab wieder Energiekuchen bestellt. Und weil ich schon dabei war, damit sich die Bestellung auch lohnt, dazu noch ein hängendes Futterbrett, außerdem zum Ausprobieren als Abwechslung mal geschrotete Sonnenblumenkerne und eine neue Futtersäule dazu. Jetzt bin ich aber wirklich ausgerüstet! Hatte ich das nicht schon nach der letzten Bestellung gesagt???

Das hängende Futterbrett ist ein Versuch für die Spatzen, um auch ihnen eine katzensichere Möglichkeit zur Fütterung zu geben. Denn bis heute gehen sie nicht an die Futtersysteme, sondern man sieht höchstens mal einen vereinzelten Spatz an den Resten der noch im Baum hängenden Meisenknödel. Wenn ich ihnen Streufutter unter ihren Jasminstrauch auf den Boden streue, sind ganze Scharen dort, aber dort sind sie auch leichte Beute für die Katzen, die sich – aufgrund des abschüssigen Geländes – noch dazu mit guter Deckung anschleichen können. Glücklicherweise hat es aber bisher immer noch keine weiteren Vogelmorde gegeben, und auch Spatzen wurden keine erwischt. Trotzdem wäre mir wohler, wenn sie das hängende Futterbrett nützen würden. Notfalls muss ich es wohl umstellen und näher zum Jasminstrauch stellen, der ihnen offensichtlich die beste Deckung gibt. Ich habe die Futtersysteme jedoch bewusst relativ nah beim Haus – nicht nur wegen der Entfernung zum Fotografieren, sondern damit es auch im Winter keine großen Umstellungen vom Platz her gibt – da brauche ich ja bei Schnee relativ gut zugängliche Stellen, damit ich nicht nur nachfüllen, sondern auch die zugeschneiten Futteröffnungen immer wieder vom Schnee befreien kann, der oft 10 cm hoch auf den Sitzringen liegt.

Man kann also deutlich sehen, dass sich immer noch was tut, aber sich gewisse Vogelarten auch ganz von selber zurückziehen und wohl natürlichere Nahrung bevorzugen. In den letzten Wochen waren es nur Stare, Blau-, Kohl- und Tannenmeisen, die immer noch regelmäßig gekommen sind, wobei sogar die Tannemeisen mal kurz komplett verschwunden waren und sich auch momentan eher selten zeigen. Dafür kommen die Kohlmeisen regelmäßiger und mehrmals täglich und die Stiglitze haben sich ja auch dazugesellt.

Neuer Besucher

•24. April 2009 • 1 Kommentar

Eigentlich habe ich ja gedacht, jetzt im Frühjahr gibt’s bis zum Herbst nichts neues mehr. Die meisten Vogelarten hatten sich wieder verabschiedet und haben sich mit den wärmeren Temperaturen wohl lieber wieder ihr eigenes Futter gesucht. Das zeigt doch deutlich, dass sie selber wissen, welches Futter gut für sie ist und was sie bevorzugen. Das bestätigt die Aussagen im Buch „Vögeln füttern – aber richtig“, wo widerlegt wird, dass die Vögel „verwöhnt“, faul und träge werden und sich ihr Futter nicht mehr selber suchen. Geblieben sind lediglich die Stare und die Meisen, zwischendurch sieht man auch mal einen Spatz an einem Meisenknödel. Ein, zwei Mal habe ich sogar einen einzelnen Spatz an einer Futtersäule gesehen, war aber immer zu langsam, um ihn zu fotografieren.

Und dann, vor 2 Tagen, sehe ich zufällig einen Stieglitz (Distelfink), auf den ich so lange gewartet hatte, weil ich gar nicht wusste, ob es den bei uns gibt. Ich habe in meinem Leben jedenfalls noch keinen gesehen. Da die anderen Finkenarten aber alle nicht mehr kamen, hatte ich die Hoffnung endgültig aufgegeben. Er scheint sich aber wohlzufühlen und kam seither sogar mehrmals, üblicherweise in den Abendstunden, außerdem blieb er immer sehr lange an der Futtersäule und hat sich wohl wirklich sattgefressen. Hier ein paar Fotos:

stieglitz

stieglitz

stieglitz

Ich hoffe doch, der Stieglitz sagt es weiter und ich sehe nächstes Jahr vielleicht noch mehr davon. Überhaupt merke ich, dass es gut war, die Säulen noch stehen zu lassen, damit sich die Vögel dran gewöhnen und das System kapieren können, damit sie im nächsten Winter nicht nur den Futterplatz kennen, sondern auch damit umgehen können.  Dass nach so vielen Wochen doch noch ein Spatz dran war, hat mich darin bestätigt. Auch die Stare scheinen langsam das System zu kapieren, obwohl der Ring der Futtersäule wohl eher für kleinere Vögel gedacht ist und sie sich nicht so gut halten können. Aber man sieht doch hin und wieder mal einen an der Futtersäule. Hier sogar den seltenen Fall von 2 gleichzeitig:

stare

Auch an die Halterung vom Energiekuchen scheinen sie sich endlich gewöhnt zu haben – sie waren ja sehr lange misstrauisch. Aber jetzt sind sie auch dort verfressen wie eh und je.

stare

Aber auch an dieser Halterung scheinen sie sich mit ihrer Größe gar nicht gut festhalten zu können, auch nicht am Ring ringsherum, da sieht man sie dann immer mit den Flügeln schlagen, um die Balance zu halten. Sie stehen eigentlich am liebsten obenauf, und wenn der Energiekuchen dann langsam kleiner wird, machen sie fast Kopfstände, um noch ranzukommen. Auch scheint deshalb kaum mehr als ein Star gleichzeitig fressen zu können. Wenn ein zweiter angeflogen kommt, gibt es meistens erst Streit, beide fliegen dann laut schimpfend Bauch an Bauch senkrecht in die Höhe, und einer zieht sich dann zurück.

Sehr erfreulich ist übrigens auch, dass meine Katzen seither keinen weiteren Vogelmord mehr zu verantworten haben – ich hatte schon befürchtet, nach 2 Vögeln an einem einzigen Wochenende gehe es in dem Tempo weiter und bin sehr froh, dass dem nicht so ist.

Trauer

•4. April 2009 • Kommentar verfassen

Was zwar unvermeidlich war und mit dem ich auch schon lange gerechnet habe, ist leider eingetreten. Gestern, als ich nachmittags nachhause kam, fand  ich die Überreste des ersten Vogels im Bad, den die Katzen gefangen und gefressen hatten. Die Art war nicht mehr zu erkennen, der leuchtend orange, schmale Streifen in den Flugfedern kam mir jedoch überhaupt nicht bekannt vor. Ich hoffe, es war nicht ein Bergfink. Eine Meise war es jedenfalls nicht.

Als ob das nicht ausreichen würde, kam heute noch mein Kater Whisky mit einem Vogel im Maul herein und verschwand im Bad. Leider war es ein Zeisig (vermute ich zumindest, denn er war nicht so gelb wie angenommen), der zwar noch lebte und den ich vor dem Kater retten und für einen Flugversuch in den Garten bringen konnte, aber er konnte nicht mehr fliegen und war zu schwer verletzt, sodass ich ihn nur noch erlösen konnte.  Das hat mich sehr schwer getroffen. Der Vogel gestern war nicht mehr zu erkennen, hatte bildlich gesprochen „kein Gesicht mehr“. Trotzdem war die Trauer groß. Aber das heute war „mein“ Zeisig. Ausgerechnet mein Lieblingsvogel, auf den ich so lange gewartet habe, dass er sich wieder zeigt, und dann muss ich ihn auch noch selber von seinem Leiden erlösen. In solchen Momenten kommt man schon ins Zweifeln.

Komischerweise waren beides Vögel, die KEINE Stammgäste am Futterplatz waren. Auch ist in den letzten Tagen, wo es fast 20 Grad hatte und auch teilweise das Gras schon zum Vorschein kommt, sehr wenig los an der Futterstelle. Es zeigen sich fast nur noch Meisen oder mal ein einzelner Star. Andere Vögel habe ich wohl schon seit über einer Woche nicht mehr an den Futtersäulen oder in der Magnolie gesehen.  Im heutigen Blog-Beitrag wollte ich eigentlich die Frage stellen, ob die Vögel jetzt automatisch auf Insektenjagd gehen und der Betrieb an der Futterstelle deshalb zurückgeht. Gestern war den ganzen Nachmittag so gut wie gar kein Vogel da. Auch die Katzen liegen nicht mehr die ganze Zeit auf der Terrasse auf der Lauer, wenn sie draußen sind. Aber ausgerechnet jetzt, wo weniger los ist als in den ganzen letzten Wochen, erwischen die Katzen plötzlich Vögel. Aber wo lauern sie ihnen auf? Ich habe in den letzten Tagen allerdings auch öfter Stare mit größerem Material im Maul gesehen, sodass ich vermute, dass sie mit dem Nestbau begonnen haben. Vielleicht halten sich deshalb jetzt mehr Vögel am Boden auf?

Es ist ja nicht so, dass die Katzen noch nie Vögel gebracht hätten (im letzten Jahr z.B. 9 Stück bei 2 Katzen) – das gehört (leider) dazu, wenn man Freigängerkatzen hält, weil es nun mal die Natur der Katze ist – ein Urinstinkt, den sie nicht abstellen kann. Damit muss man umgehen lernen, sonst darf man sich keine Freigängerkatzen halten. Aber ich gebe zu, dass es mich jetzt härter trifft, weil ich mich dafür mit verantwortlich fühle.

Gestern wollte ich beim Einkauf Meisenknödel nachkaufen – es gab keine mehr. Das soll wohl ein Zeichen sein. Die letzten Reste der Meisenknödel im Baum lasse ich noch hängen, bis sie aufgebraucht sind, aber dann lasse ich nur noch die Futtersäulen stehen.

Apropos Futter: Es ist jetzt tatsächlich so weit gekommen, wie befürchtet – meine selbstgemachte Futtermischung in der Kokosnusshälfte schmilzt bei den Temperaturen und das Fett scheint leicht abzutropfen. Noch hält es in der Kokosnuss, aber am unteren Rand hat sich bereits eine Wulst Kokosfett gesammelt. Die Vögel scheinen jetzt aber lieber ranzugehen, vermutlich, weil es weicher ist.

Das einzig Positive war heute, dass ich heute früh einen wunderschönen Vogel habe vorbeifliegen und im Baum auf dem Nachbargrundstück landen sehen, den ich absolut nicht zuordnen kann. Die Flügel waren u.a. leuchtend weiß und orange – es hätte ein Bergfink sein können, wenn er nicht mindestens doppelt so groß gewesen wäre. Er war sehr viel größer als ein Star, ich würde sagen, er hatte fast die Größe einer Elster! Ich habe meine beiden Bücher durchgeschaut – da ist einfach kein Vogel, bei dem Farben und Größe passen würden. Von den Farben her ist der Kernbeißer der einzige Vogel der dem nahe kommt, aber auch der kommt mit der Größe bei weitem nicht hin. Allerdings sind die Vögel üblicherweise auch nicht im Flug von unten zu sehen – da sehen sie ja oft völlig anders aus. Ich werde es wohl nie herausfinden.

Unflexible Stare

•1. April 2009 • Kommentar verfassen

Es sieht so aus, als wären Stare auf den Baum fixiert. Ich habe ja schon seit 5 Tagen einen großen Energiekuchen in der Halterung etwa einen guten halben Meter neben der Magnolie aufgestellt. Von den Meisen wurde er auch sofort angenommen, aber nicht von den Staren. Die haben sich weiter um den letzten Energieblock im Baum gestritten. Der ist heute aber endgültig zu Ende gegangen. Um den Staren die Umgewöhnung zum Energiekuchen zu erleichtern, habe ich gestern den Pfahl etwas näher zum Baum gestellt, wollte ihn aber wiederum nicht so stellen, dass er mitten im Geäst ist, sondern näher beim Fenster und besser zu fotografieren. Jetzt steht er sehr nahe an einem Ast.

Heute sah ich dann tatsächlich ein Starenweibchen dran picken – allerdings ist sie wirklich auf den äußersten, sehr dünnen, wackligen Ast geklettert und hat von dort ziemlich mühsam am Energiekuchen gepickt. Es scheint so, als hätte sie auf dem wackligen Baum ein besseres Gefühl als auf dem unbekannten neuen Objekt – dabei habe ich diese Halterung doch extra wegen der Stare angeschafft – sie hat nämlich einen Ring ringsherum, und die Vögel können auch direkt oben auf dem Energiekuchen sitzen. Außerdem ist das Ganze dann nicht so wacklig wie an den hängenden Energieblöcken im Baum. Also sollte es gerade für größere Vögel angenehmer sein. Immerhin ist mir aber heute dieses Foto gelungen:

Star und Tannenmeise am Energiekuchen

Star und Tannenmeise am Energiekuchen

Die Stare scheinen aber sehr misstrauisch und sehr unflexibel gegenüber allem neuen zu sein. Einen zweiten Star sah ich heute immerhin doch noch oben auf dem Energieblock sitzen, aber die Scharen, die sonst im Baum saßen, habe ich noch nicht gesehen. Aber gegen Abend ist ja immer weniger los. Mittags sind meist die Katzen draußen, morgens auch oft, und seit der Umstellung auf Sommerzeit wird es morgens erst später hell. Ich muss wohl wieder auf’s Wochenende warten, um zu sehen, wie sich die Vögel entwickeln.

Die Meisen scheinen den neuen Energiekuchen wiederum zu lieben:

tannenmeise

Sogar eine Sumpfmeise habe ich heute dran gesehen – und sie war gegenüber der Tannenmeise sogar ziemlich dominant und hat den Energiekuchen mit Einsatz verteidigt.

sumpfmeise

Die Sumpfmeise war ziemlich lange da. Auf diesem Foto sieht man, wieso ich sie für eine Sumpf- und nicht für eine Weidenmeise halte, denn der schwarze Fleck am Kinn ist klar abgegrenzt und relativ klein:

sumpfmeise

Hier ist mir mal wieder ein sehr abstraktes „Künstlerfoto“ geglückt. Naja, „passiert“ wäre wohl der bessere Ausdruck als geglückt – sowas schafft man ganz sicher nicht, wenn man es will…

sumpfmeise

Sonst hat sich in den letzten Tagen nicht viel getan – zumindest hab ich nicht allzuviel mitgekriegt. Es ist jetzt aber deutlich wärmer geworden, seit heute auch sonnig, und scheint endlich Frühling zu werden. Es liegt zwar noch fast überall noch eine dicke Schneedecke, aber vielleicht finden die Vögel ja doch schon auch andere Nahrung. Insekten sieht man jedenfalls an warmen Tagen schon fliegen. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, welche Arten der Futterstelle treu bleiben, auch wenn der Schnee verschwunden ist, und welche sich gar nicht mehr blicken lassen.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Ich kann mit Stolz verkünden, dass die Firma Vivara auf ihrer Deutschland-Homepage (meine Links hier führen sonst immer zur österreichischen Seite) diesen Blog verlinkt hat. Das hat mich wirklich sehr gefreut! Immerhin war es ja diese Firma, die mich durch ihre Produktvielfalt und andersartigen (katzensicheren!) Futtersysteme überhaupt erst für die Vogelfütterung begeistert hat. Vielleicht kriege ich ja dann doch mal den einen oder anderen Kommentar hier.  (Übrigens, nein, ich kriege nichts von denen bezahlt, aber wenn ich von einer Sache begeistet bin und auch mit gutem Gewissen dahinter stehen kann, empfehle ich es gerne aus eigenem Antrieb weiter!)

Tannenmeisen als Pioniere

•29. März 2009 • 1 Kommentar

Nachdem es in der letzten Woche relativ ruhig war (keine neuen Arten und nicht so viel Betrieb) ist gestern meine Bestellung von Vivara eingetroffen – jetzt bin ich aber wirklich ausgerüstet! Allerdings musste dafür einiges umgebaut werden, und ich hatte schon Angst, dass die Vögel erst mal wegbleiben oder es lange dauern könnte, bis sie wieder an die gewohnten Futtersäulen gehen.

Jetzt habe ich auf einem Stab die „Kombi-Arme“ befestigt, sodass ich 3 Säulen gleichzeitig auf einem Stab befestigen kann, ohne dass sie hängen, also alles etwas stabiler ist. Zu den beiden bisherigen Säulen kam noch eine Erdnuss-Säule mit ganzen Erdnüssen, die nicht nur Öffnungen hat, sondern bei der die Erdnüsse auf der ganzen Säulenfläche hinter einem Gitter sind, an dem sich die Vögel festkrallen und überall picken können, ohne dass sie ganze Erdnüsse herausholen und daran ersticken könnten.

Auf einen anderen Stab kam eine Halterung für große Energiekuchen – Zweck war, dass auch die Stare besseren Zugang haben (Sitzring) und ich auch diese Futterstelle etwas näher zum Fenster platzieren kann. An den 3. Stab, an die Stelle, wo vorher die Säule mit den gehackten Erdnüssen hing, kam eine hängende Wasserschale.

Schon während ich alles umgebaut habe, war immer wieder eine Tannenmeise in der Magnolie beim Fressen, die sich nicht hat stören lassen. Selbst als ich einmal nur einen Meter an ihr vorbei ging und zur Warnung auch noch mit ihr redete, blieb sie sitzen. Die Tannenmeisen sind wirklich extrem gelassen.

Als ich dann die neue Konstruktion aufgebaut hatte und mich nur mal kurz umdrehte, um auf der Terrasse den Energiekuchen in die Halterung zu geben, war schon die erste Tannenmeise an der nagelneuen Erdnuss-Säule. Ich hatte ja noch einen dünnen Stab als Sitzstange reingesteckt, damit die Vögel, die nicht gleich merken, dass sie sich überall festkrallen können, auch eine Sitzmöglichkeit zum Inspizieren haben. Das wäre bei den Meisen wirklich nicht nötig gewesen, die kletterten sofort daran herum und nahmen die Säule wirklich von der ersten Minute an voll und ganz an.

tannenmeise

tannenmeise

Die Tannenmeisen sind wirklich Pioniere – nicht nur, dass sie sofort erkennen, was es neues gibt, sondern sie haben auch keine Scheu, alles sofort auszuprobieren. Die anderen Meisenarten folgen dann meist auch bald, aber die Tannenmeisen sind da schon die Klügsten und auch die Unerschrockensten. Was sie mit mangelnden Farben und etwas unscheinbarem Aussehen an Attraktivität einbüßen, machen sie mit ihrer quirligen Art und ihrem Pioniergeist wieder wett, sodass man sie trotzdem sehr gerne beobachtet.

Auch Blaumeisen und Kohlmeisen folgten dann relativ schnell, die Kohlmeisten hingen in den akrobatischsten Stellungen an der Erdnuss-Säule – leider habe ich sie nie mit der Kamera erwischt. Hier noch ein paar Blaumeisen-Bilder:

blaumeise

blaumeise

blaumeise

Auch den neuen, großen Energiekuchen haben die Tannenmeisen als erste entdeckt und sind bis auf einzelne Blaumeisen noch die Alleinherrscher dort.

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Die Stare scheinen nämlich nicht so flexibel zu sein. Die streiten sich immer noch teilweise zu fünft oder sechst um den letzten Energieblock im Baum, während eine einzelne Tannenmeise in aller Ruhe genüsslich am Energiekuchen knabbert. Dies aber oft direkt vor der Nase der Stare – trotzdem habe ich noch keinen einzigen Star weder am Energiekuchen noch an der neuen Säulenkonstruktion gesehen – auch nicht den einen, der in den letzten Tagen die Futtersäule mit den Erdnussstücken kapiert und öfter dort gefressen hat, sodass der Füllstand ein ganzes Stück nach unten gesackt ist. Ich bin ja gespannt, wie lange es dauert, bis die Stare merken, dass es einen wunderbar zugänglichen riesigen Fett-Kuchen gibt. Die Meisen hingegen haben die Futtersäulen wieder angenommen, als wäre nie was gewesen:

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Außerdem habe ich kürzlich eine ganze Kokosnuss erstanden und sie gestern aufgemacht. Eine Hälfte kam mit einem Ast als Halterung an die neue Futtersäulenkonstruktion, 2 herausgebrochene Stücke mit einer Schnur in die Magnolie und 2 kleine Stücke in die Futterschale unter der Futtersäule. Ich bin extrem überrascht, dass da absolut kein Vogel rangeht, ich dachte, die würden Kokosnüsse sehr lieben. Ich kann mich erinnern, dass wir vor vielen Jahren mal eine Kokosnuss in einen Baum gehängt hatten, die die Vögel dann komplett auspickten. Mal sehen, ob sich das noch ändert.

Ebenfalls noch nicht angenommen wurde die Wasserschale, weder zum Trinken, noch als Vogelbad, wie ich gehofft hatte. Allerdings ist das wohl auch nicht wirklich nötig, wenn es fast jeden Tag regnet oder schneit. Das wird sich mit wärmeren Temperaturen sicher auch noch ändern.

Also wenn ich etwas über bevorzugte Futtermittel sagen kann, dann sind es ganz sicher Erdnüsse in jeder Form, egal ob gehackt, in Form von Fettfutterblöcken oder Energiekuchen, die ja auch aus Erdnussmehl bestehen, oder eben ganzen Erdnüssen.

Dass die Vögel so begeistert vom Erdnuss-Säckchen mit den ganzen Erdnüssen waren, und selbst diejenigen, die auch gehackte Stückchen aus der Futtersäule geholt haben, gerne und lange daran herumgepickt haben, war für mich überhaupt die Motivation für die neue Erdnuss-Säule. Und tatsächlich scheint die der Renner zu sein. Die kann ich also auch zum Anfangen absolut weiterempfehlen, vielleicht auch deshalb, weil das Futter auf der ganzen Oberfläche zugänglich ist.

Interessant finde ich allerdings, dass man nie 2 Vögel gleichzeitig am selben Platz fressen sieht – die streitenden Stare mal ausgenommen. Obwohl man auf den Fotos der Anbieter von solchen Säulen oft an jeder Öffnung gleichzeitig einen Vogel sitzen sieht, ist das bei mir nie der Fall. Wenn einer angeflogen kommt, fliegt meist der, der am Fressen war, wieder weg. Selbst an der Erdnuss-Säule oder am neuen, großen Energiekuchen, wo nun wirklich viele Vögel gleichzeitig Platz hätten, spielt sich das immer so ab – selbst wenn sie als Paar kommen. Im Moment bin ich fast froh, dass ich für den Anfang erst mal kleine Säulen gekauft habe. Was nützt eine Futtersäule mit 6 oder 8 Öffnungen, wenn immer nur ein Vogel rangeht?

Sonst war es wie gesagt in der letzten Woche eher ruhig, es gab nicht viel neues oder auch nichts besonderes zu fotografieren. Abends nach der Arbeit war es oft fast wie ausgestorben – offensichtlich haben sich die Vögel untertags sattgefressen. Ein einziges Mal habe ich noch einen Grünfinken gesehen, allerdings nur wenige Sekunden lang. Bevor ich die Kamera eingeschaltet hatte, war er wieder weg. Wieso kommen die nicht zurück? Die anderen Finken scheinen sich doch auch wohlzufühlen! Oder ist mein Garten als Buchfinkenrevier deklariert? Tolerieren sich Finkenarten nicht untereinander? Ich kann’s mir einfach nicht erklären. Auch die Zeisige habe ich in der letzten Woche nicht gesehen.

Dafür kam der Bergfink immer mal wieder für Sekunden zurück, aber niemals hab ich es geschafft, ihn auch zu fotografieren. Er war ein regelrechtes Phantom, dem ich hinterher gejagt bin, sodass ich mich schon gefragt habe ob ich ihn mir nicht einbilde und immer einen Buchfinken sehe. Heute habe ich es ENDLICH geschafft, und hier ist der Beweis, dass es sich tatsächlich um einen Bergfinken handelt:

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bergfink

Auch die Sumpfmeise ist nach langer Abstinenz gestern wieder zurückgekommen – mit Partner! Seit gestern kommen sie auch immer mal wieder. Eigentlich bin ich ja nicht sicher, ob es eine Sumpfmeise oder eine Weidenmeise ist, da sie laut Buch fast völlig gleich aussehen sollen. Aber bei der Sumpfmeise soll der schwarze Kinnlatz kleiner und scharf abgegrenzt sein, und das war gestern gut zu sehen, auch wenn ich es nicht mit der Kamera einfangen konnte, daher halte ich es für ziemlich wahrscheinlich, dass es eine Sumpf- und keine Weisenmeise ist.

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Das Gimpel-Paar war heute auch wieder mal da, aber natürlich wie immer mit einem Baum und einem Forsythienstrauch zwischen sich und der Kamera. Den Mann habe ich danach noch im Holunderbaum erwischt:

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Schon lange nicht mehr gesehen habe ich die Amseln, obwohl ich ihnen Apfelstückchen auf den Boden gelegt hätte. Aber vielleicht finden sie ja teilweise schon etwas in schneefreien, aufgetauten Stücken Boden besseres Futter. Auch die Rotkehlchen waren gestern plötzlich verschollen. Ich war sehr erleichtert, dass ich heute schon mehrmals eines gesehen habe.

Gestern habe ich im dichten Geäst des hohen Baumes (von dem ich immer noch nicht weiß, wie er heißt) einen relativ großen, neuen Vogel gesehen, der dem Bauch nach eine Drossel hätte sein können, aber ich konnte ihn nie genau sehen.

Außerdem habe ich im Internet einen Link gefunden zur Rückkehr der Zugvögel. Ganz besonders gefreut hat mich, dass der Stiglitz/Distelfink anscheinend erst Ende März zurückkehrt – ich hatte schon gedacht, dss es sie vielleicht bei uns gar nicht gibt. Also kann ich mir die Hoffnung noch bewahren, doch noch mal einen Stieglitz zu Gesicht zu bekommen. Vielleicht will ja der dann meine bisher ignorierte Kolbenhirse. Auch Haus- und Gartenrotschwänzchen kehren erst später zurück, von denen weiß ich zumindest, dass sie hier auch heimisch sind. Es besteht also immer noch Hoffnung auf neue Arten. Girlitz oder Zilpzalp als farbenfrohe Vögel habe ich zwar noch nie „in echt“ gesehen, aber auch diese kommen wohl später zurück, und vielleicht sehe ich sie doch mal.

Gerade jetzt im Augenblick ist sehr viel Betrieb im Baum und auch auf dem Boden, hauptsächlich Stare (allein davon 10 Stück gleichzeitig!), Spatzen und Buchfinken. Es ist doch herrlich, wenn man fast 20 Vögel gleichzeitig nur wenige Meter entfernt herumhüpfen sieht, die sich offensichtlich wohl fühlen.

Lernfähige Vögel

•25. März 2009 • Kommentar verfassen

Der neuerliche Schnee scheint doch was Gutes zu haben – nicht nur, dass sehr viel Betrieb im Garten ist, die Vögel werden auch erfinderischer. Heute habe ich meinen Augen nicht getraut, als ich ein Rotkehlchen (einen Bodenfresser!!!) an der hängenden Futtersäule sah! Das hat mich wirklich sehr gefreut, denn natürlich möchte ich den Schwerpunkt zukünftig – und v.a. im nächsten Winter – auf dieses saubere, hygienische und praktische System legen. Ich bin wirklich froh, dass ich doch dieses Jahr noch damit angefangen habe und sich die Vögel dran gewöhnen können. Wie sich gezeigt hat, dauert es doch eine ganze Weile, bis sowas angenommen wird und die Vögel auch lernen, wie welches System funktioniert.

Auch eine Kohlmeise, die ich vorher noch nie an den Futtersäulen gesehen habe, war heute sehr lange an der hängenden Futtersäule. Hingegen habe ich ebenfalls nicht schlecht gestaunt, als ich kurz mal eine Amsel (ebenfalls ein Bodenfresser) am Energieblock picken sah.

Nur die Buchfinken hüpfen noch etwas hilflos am Boden herum – schließlich hat es alle hinuntergefallenen Futterbrösel wieder zugeschneit.  Ich bin mir aber sicher, dass die Stare mit ihren nicht vorhandenen Manieren bald wieder für Nachschub sorgen… 

Die Tannenmeisen gehen jetzt auch immer öfter an die hängende Futtersäule mit den geschroteten Erdnüssen, vorher gingen sie ja nur an die Säule direkt bei der Magnolie. Und ich sehe immer wieder eine Tannenmeise am Energieblock im kleinen Häuschen picken.

Außerdem hatte ich heute zum ersten Mal das Gefühl, dass die Vögel voneinander durch Beobachtung lernen. Immer, wenn die Kohlmeise an der Futtersäule war, wurde scheinbar ein Star neugierig und hat den Anflug probiert, hatte aber mit seiner Größe Schwierigkeiten, auf dem kleinen Sitzring zu landen. Nach mehreren Versuchen gelang es ihm dann tatsächlich einmal (zwischendurch immer mal wieder mit den Flügeln ausbalancierend), auch aus der Säule zu fressen.  Auch an das Erdnuss-Säckchen gehen jetzt immer wieder Stare. Ich habe mir schon überlegt, die bestellte Erdnuss-Säule, die ja mit gar keinen Sitzstangen oder -ringen ausgestattet sind, weil sich die Vögel am Gitter festkrallen können, vor dem Befüllen mit Erdnüssen noch mit ein oder zwei dünnen Ästen auszustatten, die ich durch das Gitter stecke, damit weniger flexible Vögel auch eine Sitzmöglichkeit haben.

Schimmel???

•24. März 2009 • 2 Kommentare

Sollte es jetzt tatsächlich der Fall sein, dass erste Probleme in Form von Schimmel auftauchen??? Bis jetzt lagen ja Massen von Schnee, noch am Wochenende habe ich 55 cm Schneehöhe gemessen, unter der Magnolie dem Zaun entlang ist er aber in den letzten Tagen zum Teil weggetaut. Die Stelle, über der ein Energieblock hängt, ist seit wenigen Tagen schneefrei. Gestern habe ich in der Mittagspause vom Fenster aus entdeckt, dass der Boden mit einer Art grauem Schleier bedeckt war und ging nachschauen, ob das alles Futterreste sind. Es waren viiiiiiiele Krümel vom Energieblock, aber sie waren mit etwas weißem überzogen, das fast aussah wie dichte Spinnweben. Ich bin mir nicht sicher, ob das Schimmel oder sonstwas ist. Gerochen hat es überhaupt nicht, wobei ich der Meinung bin, dass man so viel Schimmel eigentlich riechen müsste. Da in der Mittagspause die Zeit knapp war und ich abends später als sonst nachhause kam, wollte ich heute mal mit Gummihandschuhen rangehen und das Zeug genauer ansehen, v.a. auch dran riechen. Allerdings ist es heute schon wieder unter 10 cm Neuschnee verschwunden.   So langsam reicht’s mir wirklich mit dem Schnee!!! Im Moment ist das Problem also zwar vorübergehend unter dem Schnee verschwunden, aber vermutlich noch nicht gelöst.

Ich habe keine Ahnung, ob sich so schnell Schimmel bilden kann, ob es vielleicht daran liegt, dass die Krümel doch längere Zeit im Schnee zuviel Feuchtigkeit abbekommen habe oder es an warmen Tagen doch zu warm für Fettfutter ist – das hieße aber wiederum, dass man Energieblöcke nur bei Minustemperaturen füttern darf??? Die Energieblöcke im Baum haben jedoch auch öfter Schnee und Regen abbekommen, daran ist nichts von Schimmel zu sehen, auch nicht an den beiden im überdachten Futterhäuschen, die schon am längsten hängen, weil noch kein Vogel dran ging, die aber trotzdem von der Seite Feuchtigkeit abkriegen.

Wenn es Schimmel IST, sehe ich ein riesiges Problem. Wie soll man das sauber halten, wenn der Schimmel im Gras (und wenn der restliche Schnee weggetaut ist auch in der Gartenerde oder später in den dort wachsenden Pflanzen) ist??? Desinfizieren kann man das ja auch nicht! Kurz bevor ich das entdeckt hatte, hatte ich gerade bei Vivara wieder eine Großbestellung aufgegeben und u.a. zum Ausprobieren die Energiekuchen (und da gleich 3 Stück zu je 1000 ml!!!) bestellt – das habe ich natürlich postwendend bereut. Wenn das nämlich wirklich mit Schimmel problematisch ist, will ich weder die Vögel damit vergiften, noch Krankheiten „züchten“ oder andere Gartenbewohner, die sich an den Krümeln am Boden bedienen, gefährden. Meine Katzen schon gar nicht! Wenn ich dafür keine Lösung finde oder Entwarnung bekomme, werde ich dann doch lieber auf Fettfutter verzichten und höchstens bei Meisenknödeln bleiben, statt ein Risiko einzugehen.

Und wieder ist ein Punkt erreicht, wo ich mir ERFAHRUNGSBERICHTE und AUSTAUSCH wünsche mit Leuten, die das vielleicht schon länger praktizieren. Vivara hat mir heute auf meine Frage geantwortet, dass es vermutlich tatsächlich Schimmel ist, dass es aber ausreicht, wenn ich, sobald kein Schnee mehr liegt, die Reste zusammenharke und dabei Handschuhe trage.

Apropos Energieblöcke. Das wäre glaube ich auf Dauer sowieso nicht finanzierbar, so wie die Stare die quasi einatmen. Ich bin mir sicher, dass ich erst Mitte letzter Woche den einen und am Wochenende den 2. Energieblock wieder ausgetauscht habe. Heute mittag habe ich meinen Augen nicht getraut. Ich habe mich noch gewundert, dass die Stare über die ganze Magnolie verteilt waren, nicht wie sonst alle an einem Haufen, und seit langem auch wieder mal an den Meisenknödeln waren. Da sehe ich, dass der eine Energieblock komplett aufgefressen war und vom zweiten ein nur noch etwa 2 cm großer Klumpen übrig war.  Das darf doch wohl nicht wahr sein! So ein Energieblock hat immerhin 300 Gramm und kostet fast 3 Euro!!! Einen habe ich heute Mittag wieder aufgefüllt, einen hab ich noch auf Vorrat, der kommt spätestens heute abend oder morgen in den Baum. Und dann sind die Energieblöcke alle, aber die Bestellung mit den Energiekuchen müsste ja diese Woche noch kommen. Stare durchzufüttern ist wohl sehr kostspielig. Nachdem es ja heute wieder geschneit hat, war am Morgen die Hölle los im Baum! Wieder saßen oft 10 Stare gleichzeitig in der Magnolie und schlugen sich den Bauch voll. Es hat sich wohl herumgesprochen.

So sah es heute morgen im Holunderbaum aus – allerdings sind schon einige Stare wieder abgeflogen, bevor ich abdrücken konnte:

starenschwarm

Dafür hat mich sehr gefreut, dass ich heute Mittag zum allerersten Mal eine Tannenmeise an den Fettblöcken im dafür vorgesehenen Futterhäuschen gesehen habe – bisher war trotz Anlocken mit Erdnusskrümeln direkt vor den Fettblöcken noch kein Vogel dazu zu bringen, auch an die Energieblöcke dort zu gehen. Es war, als wären sie mit Blindheit geschlagen und würden die Energieblöcke nicht sehen. Aber wenn sie jetzt tatsächlich rangehen (es waren aus der Nähe schon einige Schnabelspuren zu sehen!), wäre das natürlich eine super Lösung, denn dann hätten die Meisen noch längere Zeit was davon, und es wäre auch finanziell im Rahmen, weil die Stare nicht alles gleich wegfressen – die gehen da nämlich nicht ran. Ein einziges Mal habe ich einen Star gesehen, wie er versucht hat, auf dem Mini-Futterhäuschen zu landen, aber es war für den großen Vogel wohl zu mühsam, es hat es nie wieder einer versucht.

Das ist die Tannenmeise von heute mittag:

tannenmeise-futterhausdresden

tannenmeise-futterhausdresden

Heute morgen beim Frühstück hatte ich noch ein Highlight. Ich habe zwar viele Meisen – also viele kleine Vögel – in der Magnolie gesehen, die beiden auf dem Erdnusssäckchen kamen mir aber irgendwie anders vor. Ich habe sie nicht recht gesehen, weil es noch nicht wirklich hell war, stark geschneit hat und sie teilweise von verschneiten Ästen bedeckt waren. So sahen sie nur irgendwie grau in grau aus – trotzdem hatte ich das Gefühl, dass es die Zeisige sind. Ich bin dann mit der DigiCam ins Wohnzimmer, wo ich etwas näher dran war und war mir ziemlich sicher. Ich hab sie hergezoomt und sie waren so lange da, dass ich an die 70 mal abdrücken konnte. (Also bitte, sowas muss man doch ausnützen!!!  ) Aber erst am PC konnte ich mir dann sicher sein, dass es tatsächlich die beiden Erlenzeisige waren. Also rein optisch sind das inzwischen wirklich meine Lieblingsvögel, ich finde die so putzig!!! Der zweite (auf dem Foto links unten) hat sich allerdings nie ganz gezeigt.

zeisige

Die schlechte Nachricht ist, dass es tatsächlich passieren kann, dass man zwar 70x abdrückt, aber kein einziges scharfes Foto schafft. DAS ist dann wirklich deprimierend. Aber es kamen einfach zu viele Faktoren zusammen: Dämmerung, Schneefall, Entfernung (immerhin ca. 3 – 4 Meter), und dann sind die Zeisige auch noch so winzig! Auf dem Display der Kamera ist der Vogel dann kleiner als das winzige Viereck für den Autofocus. WIE klein sie sind, hab ich heute selber gestaunt, als ich die Fotos angesehen habe. Kurze Zeit gesellte sich nämlich das Rotkehlchen dazu, das ich bisher eigentlich schon für klein gehalten habe. Neben dem Zeisig wirkt es allerdings geradezu riesig:

zeisig-rotkehlchen

Es ist wirklich fies! So ein tolles Foto, als hätten sich die farbenfrohsten meiner Vögel geradezu in Pose gesetzt, und dann ist das Wetter so trüb! Was wäre das für ein Traumfoto geworden, wenn die Sonne die Farben zum Leuchten gebracht hätte!!! *seufz*

Hier noch ein paar Fotos von dem Zeisig, der sich ganz gezeigt hat – der Farbe nach vermute ich das Männchen:

zeisig

zeisig

zeisig

Es scheint mir vom Schicksal einfach nicht bestimmt zu sein, meine Lieblingsvögel mal perfekt abzulichten! Die ersten Fotos total im Gegenlicht, sodass sie fast schwarz sind, und jetzt alles grau in grau und unscharf.

Die Tannenmeisen hingegen sehe ich fast etwas stiefmütterlich, weil sie etwas farblos sind, aber tatsächlich sind es eigentlich die quirligsten aller meiner Gartenbesucher. Sie sind unermüdlich, hüpfen quietschfidel im Baum herum und lassen sich auch am wenigsten erschrecken. Sie flattern nicht gleich weg, wenn man mal das Fenster oder die Terrassentür aufmacht, sie sind auch die einzigen, die sich in den hohen Zweigen sicher fühlen, wenn eine Katze in der Nähe ist oder ich auf der Terrasse bin. Alle anderen trauen sich dann gar nicht mehr in den Baum. Aber die Tannenmeisen sind da wirklich unerschütterlich. Außerdem sind es wirklich Überlebenskünstler und Meister der Anpassung. Sie sind die einzigen, die wirklich alles fressen und jedes Futtersystem kapiert haben – an die Futtersäulen gehen ja bisher nur die Tannenmeisen und Blaumeisen. Allerdings bleiben die Blaumeisen nur bei der Erdnusssäule. Die Tannenmeisen hingegen besuchen beide Futtersäulen, haben seit heute auch das Futterhäuschen mit den senkrechten Fettblöcken kapiert, gehen an Meisenknödel genauso wie an die Energieblöcke in der Magnolie, picken an den ganzen Erdnüssen und sogar manchmal an der selbstgemachten, ziemlich harten Fettfuttermischung.  Eigentlich sind sie wirklich faszinierend, nur stechen sie mit dem blassen und etwas farblosen Federkleid nicht wirklich ins Auge.

Ach ja, wie gesagt habe ich gestern schon wieder eine Bestellung bei Vivara aufgegeben. Schon zum 3. Mal innerhalb weniger Wochen. Irgendwie macht es süchtig. Ich versuche mich dann damit vor mir selber zu rechtfertigen, dass der Großteil ja einmalige Investitionen bzw. „Grundausstattung“ sind (Futtersäulen und die dazugehörigen Pfähle…), aber ich habe wohl in letzter Zeit schon etwas übertrieben. Mein neues Hobby ist im Moment tatsächlich ganz schön teuer, und man könnte mich derzeit durchaus nicht unberechtigt für leicht verrückt erklären…  

Aber weil die Vögel so begeistert von den ganzen Erdnüssen zu sein scheinen, musste ich doch einfach noch eine Erdnuss-Säule bestellen…  – auch in der Hoffnung, dass dann ALLE Vögel auch mal die anderen Säulen kapieren (an der Erdnusssäule können sie ja auf der gesamten Außenfläche picken, nicht nur in den Öffnungen). Und weil die Halterungen für die Energiblöcke in der Magnolie so schlecht zu sehen (und zu fotografieren) sind und überdies von manchen Vögeln auch nicht immer leicht erreichbar, wollte ich die Halterung für die Energiekuchen, die dann auch auf einen Pfahl käme, ausprobieren. Diese Halterung hat rundherum einen Sitzring, sodass für alle Arten von Vögeln ein einfacherer Zugang möglich wäre. Außerdem wollte ich die ganze Fütterung in eine etwas bessere Position zum Fotografieren bringen, damit ich nicht ausschließlich Gegegenlicht habe, dafür dachte ich ohnehin schon lange über die „Kombi-Arme“ nach, mit denen ich dann 3 Futtersäulen gleichzeitig auf einem Pfahl anbringen und auch unten noch was dranhängen kann. Dann kann ich alle Futtersäulen und noch eine Säule mit dem Energiekuchenhalter etwas näher ans Fenster und in eine günstigere Lichtposition rücken, sodass es hoffentlich noch bessere Fotos gibt. Und sobald es nicht mehr gefriert, wollte ich auch eine Tränke bzw. eine flachere Schale, die vielleicht auch im Sommer als Vogelbad genutzt wird. Bisher haben die Vögel nämlich sehr gerne aus einem für die Katzen am Boden aufgestellten Blumentopf mit Wasser getrunken und waren dann auch sehr gefährdet. Die bestellte Wasserschale kann ich jetzt ebenfalls katzensicher an einem Pfahl aufhängen. Dafür habe ich mir aber immerhin den Futtertisch zum Aufhängen verkniffen, weil ich mit der Lösung einfach noch nicht zufrieden bin – bei jedem Regen würde das Futter nass und im Winter immer komplett zugeschneit. Scheinbar wollen die Vögel ja nicht auf die überdachte Terrasse kommen, und ohne Dach hat sowas wohl wenig Sinn. Aber zur Beruhigung denke ich, dass ich jetzt wirklich mit allem nötigen ausgerüstet bin. Vielleicht denke ich ja nächsten Herbst nochmal über ein überdachtes Vogelhaus nach , aber für den Moment habe ich hoffentlich jetzt alles, was ich brauche bzw. was sich die Vögel wünschen können.

Rotkehlchenflirt…

•22. März 2009 • Kommentar verfassen

Jeden Tag hat mir das einsame Rotkehlchen irgendwie leid getan, weil es so alleine war. Natürlich habe ich gelesen, dass Rotkehlchen Einzelgänger sind und nicht in Gruppen zusammenleben oder auf Futtersuche gehen. Aber vermehren tun sie sich ja schließlich auch nicht alleine.  Seit heute ist das einsame Rotkehlchen jedenfalls nicht mehr einsam, es scheint umworben zu werden. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich heute plötzlich 2 Rotkehlchen gleichzeitig gesehen habe. Eines war im hohen Baum, das war schüchterner, ist dann aber immer mal auf den Boden gekommen, um dem anderen, das in der Magnolie saß, ein Ständchen zu bringen.

Rotkehlchen-Mann (???) hat die Angebetete im Blick...

Rotkehlchen-Mann (???) hat die Angebetete im Blick…

... und bringt ihr ein Ständchen

… und bringt ihr ein Ständchen

Heißt das jetzt, dass das „neue“ Rotkehlchen ein Männchen und mein Stammgast ein Weibchen ist? Hier ein Beweisfoto, dass es wirklich 2 sind:

Rotkehlchen-Paar bei der Brautschau?

Rotkehlchen-Paar bei der Brautschau?

Hatte ich in den letzten Tagen mal geschrieben, dass Buchfinken spüren müssen, wenn eine Kamera auf sie gerichtet ist??? Das ist noch GAR NICHTS gegen den Bergfink! Der spürt, wenn nur ein BLICK auf ihn gerichtet ist und ist in der selben Sekunde weg! Heute habe ich zufällig aus dem Fenster gesehen, als ich den Bergfink zum ersten Mal in der Magnolie sitzen sah – schön direkt vor mir in einer wunderbaren Fotoposition. Ohne den Blick von ihm zu wenden, wollte ich nach der Kamera greifen, aber der Blick hat schon gereicht – weg war er, noch bevor ich die Hand überhaupt ausgestreckt hatte. 

Das Wetter war heute nicht so besonders, also habe ich auf keine besonderen Fotos gehofft und mehr aus Spaß mal mit der Videokamera herumprobiert. Und ausgerechnet in diesem Moment kam die Haubenmeise endlich mal wieder! Sie hat auch eine ganze Weile am Erdnuss-Säckchen herumgeknabbert, sodass ich sogar ein nettes Filmchen drehen konnte. Lustig ist v.a., wie sich die Punk-Frisur mit den Kopfbewegungen verändert. Wenn die Meise aufrecht steht, zeigt die Frisur senkrecht nach oben, wenn sie den Hals streckt, um zu fressen, liegt die Frisur fast an…  Aber seht es euch selber an. Bitte nicht erschrecken wegen des zittrigen Bildes, ich leide weder an Parkinson noch an Alkoholentzug, aber die Vögel sind klein und ein ganzes Stück weit weg, deshalb muss ich mit dem größten Zoom filmen. Das wiederum macht auch jedes winzige Zittern 10-fach größer, da mein Disconter-Camcorder keinen eingebauten Bildstabilisator hat. 

Und weil ich grad so schön beim Filmen war, habe ich auch das Rotkehlchen (zu dem Zeitpunkt am Morgen noch einsam) mal erwischt:

Und hier noch die verfressenen Stare. Auf dem Video sieht man 2x, wie der Star am Fettfutter-Energieblock den fettigen Schnabel abwischt. Das ist mir gestern überhaupt zum ersten Mal aufgefallen, umso mehr hat es mich gefreut, dass ich es gleich mit der Kamera einfangen konnte.

Langsam kommt mir der Verdacht, dass ich hier nicht nur 6 Stammfresser habe, die den Anschein geben, quasi ständig am Fressen zu sein – ich glaube, es sind eigentlich viel mehr, die sich in Gruppen abwechseln. Heute hatte ich mal kurz 10 Stare gleichzeitig im Baum. Kein Wunder, dass sie mir quasi die Haare vom Kopf fressen. Heute habe ich übrigens keinen Star am selbstgemachten Futter gesehen.

Apropos Vogelinvasion – die Buchfinken sind auch extrem zahlreich. Heute nachmittag haben sie sich mal im hohen Baum getroffen und sind dann der Reihe nach zu Boden gesegelt, um dort nach Körnern zu suchen. Einmal habe ich 13 Stück gleichzeitig am Boden gezählt, 2 – 3 dürften aber sicher noch im Baum gewesen sein. Einen Buchfink habe ich heute auch mal gefilmt, aber die führen ja echt ein Schattendasein. Wenn sie sich nicht in dichten Ästen verstecken, schleichen sie am Boden herum, und da auch immer im Schatten und zwischen irgendwelchem Geäst. Ich warte also noch mit Hochladen des Videos, vielleicht schaffe ich ja irgendwann mal ein besseres. Gestern ist mir aber noch ein halbwegs gelungenes Buchfinkenfoto geglückt:

Buchfink

Und kurz vor Sonnenuntergang habe ich noch ein paar farbenfrohe Blaumeisen-Fotos geschafft:

Blaumeise

blaumeise-p1030365-kl

Immer wieder Überraschungen

•21. März 2009 • Kommentar verfassen

Was mich schon die ganze Zeit gewundert hat, war, dass ich weder in den letzten Jahren und v.a. nicht seit ich füttere je einen Gimpel (Dompfaff) gesehen habe. In meiner Kindheit hatten wir zuhause immer ein Futterhäuschen vor dem Fenster, und die einzigen Vögel, an die ich mich konkret erinnere, waren die leuchtend roten Gimpel, weil sie immer Stammgäste waren und in großer Zahl kamen. Ich erinnere mich auch an einen Kernbeißer, der einmal da war, eben weil er so selten war, aber die Kindheitserinnerungen an das Vogelhäuschen sind untrennbar mit den Gimpeln verbunden. Ich habe mich also in der letzten Zeit öfters gefragt, ob sich in 30 Jahren so viel geändert hat, dass sie entweder stark dezimiert wurden oder teilweise nach Süden ziehen. Gestern habe ich dann in einem weit entfernten Baum etwas leuchtend rotes aufleuchten sehen, das konnte fast nur ein Gimpel sein. Und heute früh (leider noch halb in der Dämmerung) habe ich tatsächlich erst einen weiblichen Gimpel gesehen und konnte ihn fotografieren, und sofort danach kam auch noch ein leuchtend roter, männlicher. Die Farben auf den Fotos waren leider sehr enttäuschend, weil es noch zu dunkel war – die Farben der Vögel waren extrem dunkel, grau und farblos, aber die Nachbearbeitung (Autokorrektur in Photoshop) hat doch noch überraschend viel draus gemacht:

Gimpel-Weibchen

Gimpel-Weibchen

Gimpel-Männchen

Gimpel-Männchen

Leider sind das die einzigen beiden Fotos, ich konnte nur genau diese 2x abdrücken, bevor sie wieder weg waren – aber so kurz wie sie da waren, kann ich mich echt glücklich schätzen, dass ich sie überhaupt erwischt habe – und dann auch noch beide!!!

Nicht gelungen ist mir hingegen ein Foto eines Bergfinkes, der heute wieder da war. Ich hatte ihn am Morgen schon mal vermutet, er kam aber nie in die Nähe und ich war mir nicht sicher, ob es auch wirklich einer war. Am Nachmittag war er dann tatsächlich da, war in der Nähe, war gut erkennbar und eindeutig ein Bergfink. Er hätte auch relativ still gehalten. Aber was war ausgerechnet in dem Moment??? Der Akku der Kamera im Ladegerät, weil ich am Vormittag so viel fotografiert hatte, dass ich ihn komplett leer gemacht hatte. Und genau in dieser einen Stunde, die der Akku zum Laden brauchte, tauchte der Bergfink auf.

Ich wurde aber heute auch dafür entschädigt – der Zeisig kam zurück!!! Leider ebenfalls nur kurz und er legte nur eine einzige Station ein, die sich komplett im Gegenlicht befand, aber dafür hat er gleich Verstärkung mitgebracht. Aufgrund des Gegenlichts sind sie auf den Fotos schlecht erkennbar und ich war lange am Zweifeln, ob es nicht auch Girlitze sein könnten, aber ich glaube, es müsste sich um Erlenzeisige handeln, bei Girlitzen wäre der Schnabel stumpf, und meiner Meinung nach sprechen die Bänder an den Flügeln für Zeisige. Aufgrund der verschiedenen Färbung der Brust, ist es vermutlich ein Pärchen.

erlenzeisig

erlenzeisige

erlenzeisige

Das war heute also mit Sicherheit mein persönliches Highlight des Tages.

Heute war – wie man sieht – das Wetter endlich mal schön. Außerdem hatte es einen extremen Kälteeinbruch mit -9°C morgens, sodass die Katzen sich auf kurze Anschleichaktionen beschränkten und den Großteil des Vormittags dann doch lieber im warmen Wohnzimmer verschliefen. So sind mir heute wirklich viele Fotos gelungen. Hier gleich noch ein paar:

Kohlmeise

Kohlmeise

Blaumeise

Blaumeise

Ups, was ist denn das für ein Vogel???

Katze Bailey im Vogelbaum

Katze Bailey im Vogelbaum

Wenn die Vögel mal wieder auffliegen, wenn sie meine Katze Bailey entdecken, muss sie immer hingehen und überall riechen. Heute war sich nicht damit zufrieden, am Boden zu schnüffeln, heute wollte sie es genau wissen.

Die Stare scheinen ihr Hochzeitsgefieder zu bekommen, bei den Männchen wird das Gefieder jetzt richtig grün-violett-schillernd, wie man es als typisch kennt:

Star

Der hier scheint der Oberboss zu sein, jedenfalls ist es der Coolste, der sitzt oft eine halbe Stunde lang an der Sonne und zeigt sich. Zwischendurch schnattert er dann vor sich hin, als ob er „balzen“ würde – dann stellen sich die Federn an der Kehle richtig auf:

Starenmännchen - beim Balzen???

Starenmännchen – beim Balzen???

Überhaupt fressen mich die Stare wirklich arm. Erst Mitte Woche hatte ich einen der beiden Energieblöcke ausgetauscht, und heute ist er schon wieder bedenklich klein! So sieht es aus, wenn sie gleich zu mehreren dran herumhacken:

Stare am Energieblock

Gestern habe ich deshalb versucht, selber Futter herzustellen. Ich hatte zwar einige verschiedene Rezepte im Web gefunden, habe dann aber nach den Anregungen dort mit eigenen Zutaten und Mengen improvisiert.

Meine Zutaten waren:

  • 250 g Kokosfett
  • 50 g Haferflocken
  • 50 g geschälte Sonnenblumenkerne
  • 50 g  gemahlene Haselnüsse
  • 50 g Kokosflocken

Ich wollte eine Art Energieblöcke oder Energiekuchen herstellen zum Aufhängen, kein Streufutter, deshalb habe ich darauf geachtet, dass die Mischung noch sehr fett blieb und nicht ein zu dicker Brei entstand.

Ich hatte zwar gelesen, dass es sinnvoll ist, etwas Öl beizumischen, damit die Mischung bei zu tiefen Temperaturen oder in gefrorenem Zustand nicht steinhart wird, aber nach der letzten warmen Woche hatte ich eher Panik, dass mir das Zeug vom Baum tropft, deshalb habe ich es gelassen.

Ich habe das Kokosfett bei ganz wenig Hitze (E-Herd Stufe 5) langsam schmelzen lassen – allerdings gab es nicht wie erhofft den Zustand „nur weich“, sondern was schmolz, wurde auch flüssig, was noch nicht geschmolzen war, blieb hart. Ich hätte mir gewünscht, dass es einfach nur cremig, aber nicht flüssig wird. Das klappte nicht.

Von der Form her wollte ich Kuchen zum frei hängen und eine Futterglocke machen. Ich habe dafür erst ein Stück Paketschnur in einen kleinen Joghurtbecher gehalten. Am unteren Ende war eine Schlaufe zum Aufängen und weil ich befürchtete, dass alles im Fett verschwindet auch noch ein Stück Ast. Ich hatte die Hoffnung, dass ich die Schnur dann vielleicht wieder rauskratzen kann. Dann habe ich die Mischung darauf gefüllt. Das ging wunderbar und auch schnell. Schlussendlich ist die Schnur dann tatsächlich mitsamt dem Ast-Stück im Fett verschwunden und ich hab den Kuchen dann einfach am anderen Ende aufgehängt.

Die Futterglocke war hingegen nicht so einfach. Damit die Vögel von unten Halt haben, musste erst ein Ast ins Loch. Rundherum habe ich das Loch dann zwar mit Klebeband zugeklebt, aber das hielt nicht. Um die Mischung einfüllen zu können, habe ich den Blumentopf mit dem herausstehenden Ast in einen Kaffebecher gestellt. Aber kaum kam die heiße Masse mit dem noch sehr flüssigen Fett rein, löste sich das Klebeband, und das Fett tropfte unten raus. Ich habe lange herumprobiert, hab’s aber nicht geschafft, dass nicht das ganze Fett wieder herausgelaufen ist. Schlussendlich habe ich aufgegeben und die Masse in eine halbe Kokosnussschale gefüllt, in die ich vorher oben am Rand ein Loch gebohrt hatte, um sie nicht als Glocke aufzuhängen, sondern dass die Vögel von vorne Zugriff haben. Erst kam ein etwas längeres Stück Paketschnur ins Loch – oben zum Aufhängen, unten sollte dann noch ein Ast als Sitzstange dran.

Beide Konstruktionen habe ich einige Stunden draußen erkalten lassen, an die Kokosnuss unten noch einen Ast gebunden und dann aufgehängt.

So sieht mein „Energiekuchen“ aus:

selbstgemachter Energiekuchen

Und so meine Mischung in der Kokosnuss:

Star am selbstgemachten Futter

Nicht vorauszusehen war, dass heute geradezu sibirische Temperaturen herrschten. Das Zeug muss steinhart geworden sein. Es ging dann aber doch immer mal wieder ein Star dran.

Star am selbstgemachten Futter

Star am selbstgemachten Futter

Ein, zweimal habe ich auch eine Meise kurz probieren sehen, aber ich kann nur vermuten, dass es zu hart war. Ob die Stare sehr erfolgreich waren, weiß ich nicht. Generell wurden schon noch die gekauften Energieblöcke bevorzugt. Am anderen Energiekuchen habe ich den ganzen Tag keinen einzigen Vogel auch nur in die Nähe kommen sehen. Es könnte aber auch dran liegen, dass ich ihn gut sichtbar zum Fotografieren ganz vorne in den Baum gehängt habe, wo die Vögel eher selten sind.

Nachmittags wurde es wärmer und hatte wieder um die 10 Plusgrade, da habe ich mal mit einem Griff geprüft, ob das Fett schmilzt – es war aber immer noch erstaunlich hart. Ich werde das die nächsten Tage mal beobachten. Wenn kein Vogel an den kleinen Energiekuchen geht, werde ich ihn halt nochmal einschmelzen und versuchen, mit Öl weicher zu kriegen. Aber wie gesagt, ich hab schon ein bisschen Angst, wenn das Zeug in der Sonne hängt, dass es dann einfach runtertropft oder sich vom Boden löst und der ganze Kuchen aus der Schale fällt, wenn die Sonne auf die dunkle Kokosnussschale scheint.

Die Apfelviertel von gestern waren heute übrigens tatsächlich angeknabbert – es waren nur noch die Schalen übrig. Ich vermute aber eher die Stare als die Amseln, die habe ich heute ein paar Mal dran herumpicken sehen.

Ich hoffe, dass morgen das Wetter ähnlich ist und ich doch wieder ein paar schöne Fotos zustande bringe.